"Das Telefon klingelt, ein netter Herr am Ende der Leitung überrascht Astrid Batschat mit einer guten Nachricht: Sie habe bei einem Preisausschreiben gewonnen und dürfte einen Monat lang kostenlos das Programm des Bezahlsenders Premiere sehen. Astrid Batschat willigt ein und Premiere schickt ihr ein Paket mit Empfangsgerät und Freischaltcode. Jedoch kommt das böse Erwachen mit dem nächsten Kontoauszug: eine Abbuchung von Premiere, obwohl das am Telefon noch ganz anders klang.
"Ich habe mich über den Gewinn natürlich gefreut und diesen angenommen. Im Nachhinein musste ich feststellen, dass Kosten auf mich zukommen und von einem Gewinn überhaupt keine Rede mehr war. Eigentlich ist das ja Betrug", sagt Astrid Batschat. 600 Euro soll sie jetzt für ein Premiere-Jahresabo zahlen.
Clevere Verkaufsmasche Schnell wird klar, dass sich hinter dem angeblichen Gewinn nur eine clevere Verkaufsmasche verbirgt: Beispielsweise wird auf der Rückseite der Premiere-Programmzeitschrift damit geworben, dass Neukunden, die einen Jahresvertrag abschließen, einen Gratis-Monat bekommen. Natürlich müssen die restlichen elf Monate bezahlt werden.
Der Sender soll zum Fall Batschat Stellung nehmen. Ein verabredeter Interviewtermin bei Premiere wird jedoch abgesagt, stattdessen kommt ein Schreiben. Darin gibt Premiere immerhin zu, dass Kunden am Telefon belogen wurden: "So wurde telefonisch dargestellt, es handle sich um ein Gewinnspiel." Das Märchen vom Gewinnspiel stamme allerdings nicht von Premiere, sondern von einer vom Bezahlsender beauftragten Firma aus Brandenburg. Diese soll "eigenständig und nicht im Auftrag von Premiere gehandelt" haben.
"Betrug und arglistige Täuschung" Nach Meinung des Vertragsrechtsexperten Rolf Becker könne es sich Premiere nicht ganz so einfach machen. "Der Sender hat diese Werbehelfer beauftragt, und sie sind auch tätig geworden. Ich denke, Premiere bleibt hier in der Verantwortung und in der Haftung. Die harschesten Vorwürfe treffen natürlich unmittelbar die Call-Center-Betreiber. Deren Handlung ist für mich Betrug und arglistige Täuschung, wenn unter falschen Tatsachen Kunden in Verträge hineingelockt werden."
Die Täuschung ist jedoch nicht das einzige Problem. Es ist auch unklar, ob Astrid Batschat überhaupt von Premiere oder dem Call-Center angerufen werden durfte. Dazu bräuchte man eine Einwilligung, sonst ist die Kundenwerbung am Telefon verboten. Doch diese Einwilligung kann Premiere nicht vorlegen.
Zwar hat Astrid Batschat angeblich an einem Internetgewinnspiel teilgenommen. Im Kleingedruckten steht auf einer vergleichbaren Internetseite, dass der Kunde generell Telefonwerbung erlaubt. Jedoch kann dort jeder Internetnutzer teilnehmen, auch unter falschem Namen. Desweiteren existiert die fragliche Gewinnspielseite nicht mehr. Es gibt also keine Beweise für die Teilnahme von Astrid Batschat am Gewinnspiel und somit keine Einwilligung."
fazit: nicht jeder der geschenke bringt ist auch der weihnachtsmann!
wieso gibt die gute frau denn ihre kontodaten am telefon durch??? ich meine ... die müssen ja danach gefragt haben wenn sie abgebucht haben ... und spätestens dabei hätte die frau doch mal überlegen müssen.
Danke colli, exact! Und wenn mich einer anruft und sagt: "Sie haben gewonnen..." Alles klar, Sie mich auch. Ich gewinne ohne an einem Gewinnspiel teilzunehmen und morgen regnets Geldscheinchen für alle vom Himmel, oder wie?
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