Mich würde mal interessieren, was Ihr hierbei bisher so erlebt habt:
...welche Fehler Ihr nie machen würdet beim Bewerben?
...was Ihr unbedingt immer jedes mal als Euren persönlichen Trumpf mit auf den Tisch haut?
...wie Ihr Euch Euren Traumbewerber vorstellt?
...oder Euren Traumpersonalchef?
...wie krass ein Vorstellungsgespräch mal gelaufen war?
Halt alles. Wer mag. Bin echt gespannt!
Meine Wenigkeit hat 20 Jahre Büro auf dem Buckel, ich habe nix gelernt und so in etwa alle 2 Jahre den Job gewechselt. Empfang, Vorstandsekretärin, Buchhaltung, Sachbearbeitung, Vertriebsassi - war quer durchs kaufmännische Beet alles dabei.
Große Preisfrage - wie findet man heute einen Job?
Ich...suche mir eine Firma raus, für die ich arbeiten will. Versuche Bringe den Namen des Personalchefs in Erfahrung und vereinbare einen Termin. Mein Motto: Shake Hands und in die Augen gucken bleibt eher in Erinnerung als jedes noch so schöne Passbild auf noch so vollwertigem Lebenslauf. Das is' gewiss keine Garantie, aber ich will eben (auch) beim Bewerben nicht in der Masse untergehen.
Wäre dann mal eben so Streitgespräch beim Frühstücken im Hause GoeGa. *grummel* So Dampf abgelassen.
Bin wirklich gespannt was Ihr so treibt, um an einen Job zu kommen. Hab' ja selber zudem die magische 4 bald vorne dran und das ist dann meine nächste Hürde. Ab 40 hat Frau ausgeschi*** im Büro und als Mutter von 2 Kindern noch viel eher. Schauen wir mal. Es klappts ja evtl. auch mit meiner Minifirma.
Vielleicht hilft meine Sichtweise als jemand, der oft Bewerbungen bekommt:
KO's - Bewerbungen, die ich gar nicht erst lese:
- kein Foto - nur lose Blätter - Bewerbungen, die nur auf eine Website verweisen - Nur Bewerbung - ohne Zeugnisse, Lebenslauf, etc.
Diese Bewerbungen sehe ich in der Regel nicht mal, weil das Büro sie aussortiert.
Schlechte Karten haben Leute...
... die in der Bewerbung Rechtschreibfehler machen und für die Interpunktion und Absätze unnützer Tand sind
... die Lücken im Lebenslauf haben
... die nicht von JEDEM Ex-Arbeitgeber ein Zeugnis vorweisen
... die schon lang arbeitslos sind, aber in der Zeit der Arbeitslosigkeit offensichtlich nichts gemacht haben - keine Kurse, Seminare, Weiterbildungen, Umschulungen, etc. Arbeitslosigkeit kann man ganz wunderbar nutzen, um sich weiterzubilden. Wer das nicht tut ist in den Augen der Arbeitgeber faul, lethargisch und unmotiviert.
... schlechte Schulnoten in Fächern haben, in denen man einfach nur anwesend sein und hin und wieder mal was sagen muss, z.B. Politik, Religion, Geographie. Auch das zeugt von grundsätzlich geringer Motivation.
... keine guten Computerkenntnisse nachweisen können.
Gute Karten haben Leute...
... bei denen man ganz klar sieht, dass es engagierte und motivierte Personen sind. In dem Fall sind mir Schulnoten relativ egal. Ich war auch ein schlechter Schüler in Fleiss-Fächern.
... die viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild der Bewerbungsmappe und des Fotos legen, denn das zeugt davon, dass man motiviert seine Situation verändern will und nicht mal einfach ein paar Bewerbungen auf Gut Glück in die Welt jagt.
... die sich sehr gut über meine Firma informiert haben. Meine erste Frage in Bewerbergesprächen ist immer: "Erzählen Sie doch mal, was wir so machen".
Niemand würde bei mir einen Termin bekommen, wenn ich nicht vorher seine Unterlagen gesehen habe. Ich will meine Zeit nicht verschwenden. Auch würde niemand bis auf meine Couch kommen, der sich ungefragt vorstellt.
Man muss sich eines bewusst machen: Man ist nie allein, wenn man sich bewirbt. Es sind im schlimmsten Fall unzählige andere, die sich auch auf den Job bewerben. Wichtig ist also, sich durch Qualität der Bewerbung, Qualifikation und Auftreten von den anderen positiv abzuheben. Man muss schon enormes Glück haben, wenn man nur durch einen Anruf beim Personalchef einen Termin bekommt. Ehrlich gesagt kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen - ohne Beziehungen.
Und bitte wertet nicht wieder, was ich schreibe. Mir gefällt das ein oder andere selbst nicht, aber so ist die Realität. Auf die aktuelle Lehrstelle, die wir ausgeschrieben haben, haben sich inzwischen knapp 200 Leute beworben. Absolut niemand kann da jede Bewerbung aufmerksam studieren, geschweige denn jedem die Chance geben, die er verdient. Da trennt sich halt ganz früh die Spreu vom Weizen.
Genau beim Zeugnis liegt einer meiner Probleme! Ich war 10 Jahre bei der Post. Anschliessend 6 Jahre in Urlaub ohne Lohn. Als ich dann meinen Auflösungsvertrag Ende 2004 unterschrieben habe, war niemand mehr da, der mich noch wirklich kannte und ein Zeugnis hätte schreiben können. Und selbst wenn, ich hab 7 Jahr INteressenvertretung hinter mir, davon 5 Jahre in Freistellung. Sprich, ich habe kein Zeugnis von der Post, und warscheinlich ist es auch besser so. Nur fehlt dadurch natürlich ein grosser Teil.
Ein ganz schön großer. Aber...gerade wenn Du meinst, es sei evtl. sogar besser, kann gerade die Tatsache, dass Dich keiner mehr kennt doch auch gut und die Chance auf ein gutes Zeugnis sein. Kannst Du noch eins verlangen? Gibt's da eine Frist? Ich würd's testen und ggf. eben nicht nehmen, wenn's zu schlecht ausfällt. Ganz einfach.
Gibt es Fristen innerhalb derer man Zeugnisse verlangen kann? Ein Jahr, glaube ich, oder?
Du kannst wohl ein qualifiziertes Zeugnis verlangen, das die Tätigkeiten UND wie Du dieser erledigt hast, beschreibt. Oder ein unqualifiziertes, das nur die Tätigkeiten aufführt.
Das verstehe ich nicht, Xani. Jeder Arbeitnehmer hat in jedem Fall das Recht auf ein "wohlwollendes Zeugnis". Da ist es egal, ob dich noch jemand kennt, oder nicht.
Xani du kannst immer noch ein Zeugins bei der Post beantragen und am besten lieferst du die Vorlage gleich mit. Schreib dein Zeugnis selbst. Wenn dich eh keiner mehr kennt kann auch keiner sagen das es nicht stimmt. Die Jahre die du in der Freistellung warst musst du allerdings auch erwähnen. Das macht zwar kein guten Eindruck aber ist immer noch besser als kein Zeugnis vorzulegen.
@Tarn: Mir würde besser gefallen, eben keine Lobeshymnen schreiben zu müssen - als Arbeitgeber. Fände es besser, wenn drin stehen würde, was der Arbeitnehmer verbessern sollte, z.B. Und wenn ich als Arbeitnehmer eine Lusche bin, muss ich halt auf ein unqualifiziertes Zeugnis zurückgreifen und kann mir nur die Tätigkeiten auflisten lassen. Recht haste, leider.
Ich hab mal euren Rat befolgt, und grade einen Kollegen angerufen. Er war mal mein Azubi, wurd mein Nachfolger in der JAV und ist inzwischen freigestellter BR: Na, egal, er konnte mir auf jeden Fall einen weiteren Kollegen nennen, aus der Personalstelle, der immer noch da ist, mich kennt und TATATATAAAA für die Arbeitszeugnisse zuständig ist! Werd ich morgen erstmal anrufen! Aber was noch viiiiiiiiiiiiiiiiel besser ist, ich hab den neusten Klatsch und Tratsch und muß davon einfach hier was los werden! Ich weiß nicht, ob ich schon mal hier über meine Zeit bei der Post geredet habe. Es gab auf jeden Fall einen Kollegen, der freigestellter BR war und der wußte, was Mobbing ist und wie es praktiziert wird. Nun kurz, es gibt wenig Menschen in meinem Leben, die ich verachte, abrgrundtief hasse und nie wieder sehen will. Er gehört dazu! Er war einer der vielen Gründe, warum ich damals bei der Post weg bin und mich neu orientiert habe. Nun ist er über seine eigene Art gestolpert, und seine Machtgeilheit hat ihn gestürzt! Ich sitz hier, mit dem dicken Grinsem im Gesicht und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut es auch nach so langer Zeit noch tut, zu sehen, dass er endlich bekommt, was er verdient! Gehört vielleicht nicht wirklich hier rein, aber es muß einfach raus! Ja, es ist Schadenfreude, ja, ich verhalte mich absolut nicht provisonell, aber JA, es tut verdammt gut!!!!:indieglocken:
ZitatGepostet von Tarn ... Schlechte Karten haben Leute... (...) ... die nicht von JEDEM Ex-Arbeitgeber ein Zeugnis vorweisen...
ich weis, du wolltest nicht jeden satz kommentiert haben, kann dennoch nicht ablassen, weil du das so mit großbuchstaben betont hast und demnach offensichtlich so viel wert drauf legst hast du auch schonmal an die ossis gedacht? erstens: zu ddr-zeiten gabs zwar auch ein arbeitszeugnis, jedoch bestand damals kein anspruch darauf und die teile wurden eher nach lust und laune ausgestellt. ergo: kaum ein ossi aus ddr-zeiten hat ein arbeitszeugnis. sind die deswegen bei dir nun von vornherein ohne chancen? aber ok, ddr-leute dürften für den "wessi-arbeitsmarkt" mitlerweile eh schon zu alt sein. nicht wahr?
zweitens: ich selbst bin vor zwei jahren unsanft aus meiner firma ausgeschieden. kurz: die wollten mich zum wiederholten male feuern, ich bin zum wiederholten male vors arbeitsgericht, weil die kündigung ungerechtfertigt war, ich hab den prozess gewonnen, wollt aber dennoch nicht mehr bleiben (ist wohl verständlich nach drei kündigungsversuchen :rolleyes und hab 'nen fünfstelligen abfindungsbetrag bekommen. das stank der firma natürlich dermassen an, dass sie mir selbst auf wiederholter mahnung kein zeugnis ausstellten. ok, hät ich wieder gerichtlich einklagen und verlangen können, aber was soll dieser sackgang schonwieder? ergo, von meinem letzten arbeitgeber, bei dem ich 12 jahre beschäftigt war und der es sicher auch mit versteckten worten hätte nicht beschreiben können warum er mich loswerden wollte obwohl ich nachweislich ein sehr guter rettungssanitäter war (gestatte mir hier das eigenlob ) kann ich kein zeugnis nachweisen. und? hab ich nun keine chance bei dir? (immer vorausgesetzt ich wäre ein arbeitssuchender mit der spezifikation ausbildung und berufserfahrung die du suchst! )
und bitte tarn, nicht so persönlich nehmen! ist nur 'ne diskussion zwischen "arbeitnehmer" und "arbeitgeber"! ok!?!?
Klar, es kann immer gute Gründe für etwas geben. Auf der anderen Seite, machen wir uns nicht vor, interessiert das niemanden.
Da bist du als Arbeitnehmer in der Zwickmühle. Jeder AG würde dich nach dem Zeugnis fragen, aber du kannst da keine ehrliche Antwort drauf geben, ohne eine der "heiligen Bewerbungsregeln" zu verletzen: "Rede nie schlecht über Ex-Arbeitgeber".
Wenn mir da jemand so eine Story erzählt, denke ich mir meinen Teil, weil ich da kein Risiko eingehen kann.
Bsp. aus dem Leben:
Ich hab jemanden eingestellt, der 30 Jahre nicht in Deutschland lebte sondern im Ausland war. In der Bewerbung waren viele Sachen angegeben, die der Arbeitnehmer zu können vorgab, aber nicht belegen konnte. Ich habe das, bin ja ein positives Kerlchen, geglaubt, musste aber im Laufe der Wochen feststellen, dass das nicht stimmte, abgesehen davon, dass er nach so langer Zeit keinen deutschen Satz mehr fehlerfrei schreiben konnte. Also musste ich nach zwei Monaten kündigen. Das hat Zeit und Geld gekostet und uns zudem nach der Entlassung in eine prekäre Lage gebracht, bis ein neuer dsa und eingearbeitet war.
Fazit ist eben, dass ich kein Risiko mehr eingehe. Wenn Belege fehlen, ist das Wissen nicht wirklcih vorhanden. Die Leute lügen dir das Blaue vom Himmel, um einen Job zu bekommen. Da leiden natürlich auch die ehrlichen drunter, aber bei der Bewerberauswahl kann ich schon alleinn wegen der Masse an Bewerbungen keine Rücksicht auf persönliche Umstände nehmen - da zählen ausnahmslos Fakten.
Also... häng dich dahinter und klag dein Zeugnis ein. Das ist fast wichtiger als deine Abfindung.
kann deine sicht nachvollziehen. tja, dafür bist du eben in der position auswählen zu können. das wäre sicher alles ganz anders, wenn es kaum arbeitssuchende geben würde und die arbeitgeber händeringend angestellte suchen würden...
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Aber...gerade wenn Du meinst, es sei evtl. sogar besser, kann gerade die Tatsache, dass Dich keiner mehr kennt doch auch gut und die Chance auf ein gutes Zeugnis sein. Kannst Du noch eins verlangen? Gibt's da eine Frist? Ich würd's testen und ggf. eben nicht nehmen, wenn's zu schlecht ausfällt. Ganz einfach. 
und hab 'nen fünfstelligen abfindungsbetrag bekommen. das stank der firma natürlich dermassen an, dass sie mir selbst auf wiederholter mahnung kein zeugnis ausstellten.