ZitatGepostet von Dolly B @Trans: Meine Laienmeinung zur "Wider"vereinigung: Kohl wollte seine Schääfchen noch vor der Wahl ins Trockene kriegen und hat's total überstürzt das Ding mal eben schnell durch gezogen. Durchdacht war dabei gar nix und der größte Depp bei dem Ganzen Dilema war der kleine Ossi! Das wäre auch langsamer und weniger auf dem Buckel der Menschen gegangen, aber es waren ja Wahlen...
Darüber sinne ich schon seit langer Zeit nach...
Frage ist : WIE hätte es besser gemacht werden können ?
Fakt ist ja, die DDR war tot zu dem Zeitpunkt (und schon lang vorher).. Geld gabs keines, war eh alles geliehen. Nun haben wir Wiederwereinigung... und nun ?
Die DDR hatte keine funktionierende Wirtschaft... Wie hätte es langsamer gehen sollen ?
Ich kann ja sehr falsch liegen mit meinem Laienwissen, aber bezahlen hätten wir es ohnehin müssen.. ob es nun langsamer gemacht worden wäre, oder nicht.
ZitatGepostet von Dolly B @Trans: Meine Laienmeinung zur "Wider"vereinigung: Kohl wollte seine Schääfchen noch vor der Wahl ins Trockene kriegen und hat's total überstürzt das Ding mal eben schnell durch gezogen. Durchdacht war dabei gar nix und der größte Depp bei dem Ganzen Dilema war der kleine Ossi! Das wäre auch langsamer und weniger auf dem Buckel der Menschen gegangen, aber es waren ja Wahlen...
nuja..eigentlich ist der Begriff "Wiedervereinigung" schon dämlich, weil Wiederzuvereinigen gab es eigentlich nix.
Laut Grundgesetzt von 1949 gehörten die "neuen" Länder schon immer zu Deutschland, das was allgemein als "DDR" bekannt war, war eigentlich gar kein richtiges Land sondern einfach nur der Teil von Deutschland, der von den Russen besetzt war. Völkerkrechtlich ist die DDR nie als Staat anerkannt worden. Das was als BRD bekannt war, war dagegen von den Westmächten besetzt, nur fielen die nicht so negativ auf wie die Russen. Da Westmächt und Russen von 45 bis 1989 nicht sonderlich gut miteinander konnten haben die die Welt unter sich aufgeteilt und die Grenze ging dummerweise direkt durch Deutschland. Was 1989/90 als Wiedervereinigung tatsächlich ablief war das Ende des Besatzungsstatus in West- und Mitteldeutschland unter Verzicht auf Ostdeutschland. Die fremden Truppen waren weg... und Deutschland war sich selbst überlassen...und es mußten die Schäden im Osten beseitigt werden. Wie schnell oder langsam das vorranging...das lag nicht im Ermessen von Kohl oder sonst irgendwem...die Russen waren einfach Pleite und konnten sich das "Abenteuer DDR" nicht mehr leisten, genaugenommen haben die über alle ihre Vassallen (Polen, CSSR, Ungar usw.) die Kontrolle verloren.
ZitatGepostet von Jeannie ...Fakt ist ja, die DDR war tot zu dem Zeitpunkt (und schon lang vorher).. Geld gabs keines, war eh alles geliehen. Nun haben wir Wiederwereinigung... und nun ?
...
Ich kann ja sehr falsch liegen mit meinem Laienwissen, aber bezahlen hätten wir es ohnehin müssen.. ob es nun langsamer gemacht worden wäre, oder nicht.
:keinplan:
Bezahlen hätten wir's müssen, keine Frage. Und tot wäre sie auch noch länger geblieben, ohne dass einer verhungert wäre. Ich Kleingeist meine da ganz banale Dinge wie, die Mensche ndie mit dem Westen von heute auf morgen konfrontiert wurden. Die hätten auf das vermeintliche Schlaraffenland besser vorbereitet gehört.
Versicherungsvertreter sind in den Osten wie die Heuschrecken eingefallen und haben sich auch genauso benommen - alles abgegrast. Mein Ex ist gleich nach dem Mauerfall rüber und hat sich'n Haus für 2.000,-- DM (!) gekauft. Nur kleine Beispiele. Solche Abzocke waren doch abzusehen, oder nicht?
Oder gestern noch in Reih und Glied in der FDJ und heute unter anderer Farbe, aber immer noch geführt stolzer Skins. Arschklar, ich kann doch einer Jugend nicht von heute auf morgen ihre Anlaufstelle unter den Füssen wegziehen und nichts dafür als Ersatz hinhalten.
Sind so viele Kleinigkeiten, die sich summieren und ich meine, es sollte da schon Spezies geben in unserer Politik, die das hätten sehen könne. Ich glaube, ganz ehrlich, es war einfach scheißegal! Wie gesagt, is' ja auch einfacher das Volk dumm zu halten anstatt es über ein Für und Wider aufzuklären.
Das Problem mit der Widervereinigung sind doch zwei Dinge:
1.) Es war Neuland, sowas wurde noch nie zuvor gemacht
2.) Ausgerechnet in der heißen Phase der Wiedervereinigung kam es zum Golfkrieg...da haben wir zwa rnicht aktiv mitgemsicht, aber zum einen haben wir den (teilweise) bezahlt, das Geld fehlt für die Wiedervereinigung und zum anderen hat der Zeit gekostet, Zeit den unsere damalige Regierung in eine bessere Planung um Umsetzung der Wiedervereinigung hätte investieren können und müssen.
ZitatGepostet von Transzendenz ...Laut Grundgesetzt von 1949 gehörten die "neuen" Länder schon immer zu Deutschland, das was allgemein als "DDR" bekannt war, war eigentlich gar kein richtiges Land sondern einfach nur der Teil von Deutschland, der von den Russen besetzt war. Völkerkrechtlich ist die DDR nie als Staat anerkannt worden...
oh trans, bislang war ich ja immer beeindruckt von deinem wissen, aber nu enttäuscht du mich doch aber sehr!
Zitat... Die 3. Etappe: Weltweite Anerkennung als souveräner Staat
1970 Verträge zwischen der BRD und der SU sowie der VR Polen (die so genannten Ostverträge, maßgeblich befördert durch den Bundeskanzler Willy Brandt ?). Darin wurde u.a. die Unverletzlichkeit der deutschen Ostgrenzen auch durch die BRD anerkannt - eine wesentliche Voraussetzung für die folgenden Entspannungsschritte.
1971 unterzeichneten Frankreich, Großbritannien, die SU und die USA das Vierseitige Abkommen (auch kurz Viermächteabkommen genannt), wesentlicher Punkt war die Festschreibung des Status von Westberlin.
1972 folgte der Grundlagenvertrag ? zwischen DDR und BRD über die gegenseitige Anerkennung und den Aufbau friedlicher Beziehungen. Damit war die Hallstein-Doktrin Geschichte. Nach Klärung der deutsch-deutschen Beziehungen und der Abkehr der BRD von ihrem Alleinvertretungsanspruch gab es nun kein wesentliches Hindernis mehr für den Beitritt der beiden deutschen Staaten zur UNO. Der Beitritt der DDR und der BRD als gleichberechtigte souveräne Staaten zur UNO erfolgte 1973.
1974 war die DDR weitgehend diplomatisch anerkannt. Bis Ende der 70er Jahre wurden diplomatische Beziehungen zu fast allen Staaten der Welt aufgenommen. 1980 bestanden Botschaften, Handels- und auch Militärmissionen der DDR in knapp 200 Ländern der Erde...
Vorbereitet hätten sie werden müssen.. Ich hab damals gesagt, dass die DDR-Bürger nicht sofort in vollem Umfang alle Rechte und Pflichten hätten bekommen dürfen. Nicht weil es böse klingen soll, sondern um sie und uns zu schützen.
Die Abzocke, die damals lief war zu erwarten und mir tat das immer sehr leid. Solche Dinge hätten einfach unterbunden werden müssen.
Nur wie Transel schon sagt, es war Pionierarbeit .. wer hätte schon alle Für und Wider so exakt vorausplanen können ?
ZitatGepostet von Jack oh trans, bislang war ich ja immer beeindruckt von deinem wissen, aber nu enttäuscht du mich doch aber sehr! [/URL]
nö...
auch wenn die DDR ab den 70iger Jahren eine gewissen Anerkennung genoss...das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Grundgesetzt von 1949 auch das Gebiet der ehemaligen DDR umfaßte. Das Grundgesetzt wurde diesbezüglich nie geändert.
Die damals von Brandt und Bahr ausgeheckten Ostverträge waren demzufolge verfassungsrechtlich sehr bedenklich.
ok, infolge der Ostverträge wurde die DDR weitestgehend anerkannt...
das alles ändert aber nichts am Kern meiner ausführungen...beide Staaten, BRD und DDR waren nicht wirklich souverän, beide waren von Siegermächten besetzt. Glaubst du, wenn Kohl & Honni 1984 beschlossen hätten Deutschland zu vereinigen, das hätte geklappt? Wohl kaum...
Das wirlich teure an der Widervereinigung war ja nicht der Aufbau der runtergewirtschafteten DDR, sondern die Zugeständnisse an die Siegermächte, damit diese abziehen. Für die Russen mußten Unterkünfte gebaut werden, für die Franzosen gab's das "Ja zum Euro", was Amis und Engländer letztendlich bekommen haben entzieht sich meiner Kenntniss.
ZitatGepostet von Transzendenz ...Ausgerechnet in der heißen Phase der Wiedervereinigung kam es zum Golfkrieg...da haben wir zwa rnicht aktiv mitgemsicht, aber zum einen haben wir den (teilweise) bezahlt, das Geld fehlt für die Wiedervereinigung und zum anderen hat der Zeit gekostet, Zeit den unsere damalige Regierung in eine bessere Planung um Umsetzung der Wiedervereinigung hätte investieren können und müssen.
Na was für ein "Glück"! Für einen Krieg bezahlen ist ja auch einfacher als sich Gedanken um die Menschen im eigenen Land zu machen. Waffenindustrie läßt auch grüßen. Wurde da nicht schon genug Kohle gemacht? Aber nein, wir bezahlen ja den Krieg nur. Guter Witz.
Sorry, aber wäre es der Golfkrieg nicht gewesen, den soweit ich informiert bin Dank Schröder keiner live mitmachen musste, wäre es was anderes gewesen.
ZitatGepostet von Transzendenz ... auch wenn die DDR ab den 70iger Jahren eine gewissen Anerkennung genoss...
nicht nur eine "gewisse". wollte damit auch nur mal aufzeigen, dass du in der aussage:
ZitatGepostet von Transzendenz ... Völkerkrechtlich ist die DDR nie als Staat anerkannt worden...
schlichtweg auch mal falsch lagst. dabei bist DU es doch immer, der so manches wort bei anderen auf die goldwaage legt.
ZitatGepostet von Transzendenz ... das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Grundgesetzt von 1949 auch das Gebiet der ehemaligen DDR umfaßte. Das Grundgesetzt wurde diesbezüglich nie geändert...
naja, da hast du in gewisser weise recht. schliesslich wurde der mauerbau von der brd bis in die 70er nie akzeptiert. die erwähnung der annerkennung der ddr im gg dann in den 70ern wurde schlichtweg einfach nur "vergessen". vielleicht auch, weil der westen davon ausging, deutsche bleiben deutsche, egal auf welcher seite. wenn ich mir aber allein artikel 143 des gg (von 49 mit seiner änderung 89) anschaue (Übergangsrecht für das Gebiet der ehem. DDR), so wurde die ddr nachträglich im gg doch als souveräner staat anerkannt.
ZitatGepostet von Dolly B Sorry, aber wäre es der Golfkrieg nicht gewesen, den soweit ich informiert bin Dank Schröder keiner live mitmachen musste, wäre es was anderes gewesen.
ähm, was bitte hatte Schröder mit dem golfkrieg 1990 zu tun? Ob wir da mitmachen oder nicht hatte der damals als poeliger Ministerpräsident von Niedersachsen nicht zu entscheiden. Unsere Nichtteilnahme am Golfkrieg haben wir der Regierung Kohl zu verdanken...hätte ja auch etwas blöd ausgesehen, 44 jahre lang ist das geteilte Deutschland friedlich und kaum isses wiedervereinigt, stürzt es sich in den erstbesten Krieg.
Das wir den Krieg zusammen mit Japan bezahlen mußten, war wahrscheinlich der Preis für das JA von USA und England zur wiedervereinigung.
Oups! Dachte Schröder hatte nein dazu gesagt. War das'n anderer Krieg aus dem er uns rausgehalten hat? Da bizzelt's in der Birne, kriege aber kein Bild zusammen...iregndwas war doch da.
Tschuldschung. Das nächste Mal mach' ich mich besser erst schlau vor'm gackern, dann klappt's legen besser. *duck*
ZitatGepostet von Jack die erwähnung der annerkennung der ddr im gg dann in den 70ern wurde schlichtweg einfach nur "vergessen".
Nö, vergessen wurde es nicht...es war unmöglich das zu ändern. Für die Ostverträge reichte die normale Regierungsmehrheit, welche die Regierung Brandt ja hatte, sonst wäre Brandt ja nicht Kanzler gewesen.
Für Grundgesetzänderungen wäre aber eine 2/3 Mehrheit nötig gewesen, also auch die Zustimmung von CDU&CSU...und diese Parteien waren gegen die Ostverträge (Zitat: "Verrat", "5. Kolonne Moskaus"), hätten also einer derartigen Änderung niemals zugestimmt.
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